Spam im Postfach? Dein Postfach hat einen integrierten Spamfilter!
Spam ist wie Unkraut im Garten: Man wird ihn nie zu 100 % los, aber mit den richtigen Werkzeugen bleibt es überschaubar. In Plesk gibt es genau so ein Werkzeug: den integrierten Spamfilter (SpamAssassin). Wenn man ihn richtig einstellt, erspart man sich viel Nerven – und Zeit.
Was dich hier erwartet
Praxisnaher Guide mit konkreten Klickwegen und einer Empfehlung, für Hosting-Kund:innen.
Für alle mit Plesk-Hosting
Du verwaltest deine E-Mail-Adressen im Plesk-Panel (eigener Server oder Webhosting-Paket) und möchtest weniger Spam, ohne echte Mails zu verlieren.
Weniger Müll, mehr Fokus
Sauberer Posteingang, sinnvolle Automatik (Spamordner) und ein Setup, das du bei Bedarf selbst feinjustieren kannst – ohne 100 Optionen durchlesen zu müssen.
Empfohlene „Ideal-Konfiguration“
Am Ende findest du eine fertige Konfiguration, die sich für die meisten kleinen Unternehmen bewährt hat – inklusive kurzer Checkliste.
1. So aktivierst du und konfigurierst du den Spamfilter in Plesk
Der Spamfilter wird pro Postfach eingestellt. Du kannst also je E-Mail-Adresse entscheiden, wie streng gefiltert wird.
- Logge dich in dein Plesk-Panel ein.
Dazu:
Öffnet diesen Link in eurem Browser:
👉 https://lah-g.de:8443/
Verwende dort die Zugangsdaten deines E-Mail-Kontos, z. B.:
Benutzer:
Passwort: Das individuelle E-Mail-Passwort vom Email-Konto
- Wechsle zum Tab „Spamfilter“.
- Setze das Häkchen bei „Spamfilter für diese E-Mail-Adresse einschalten“.
- Speichere mit OK oder Übernehmen.
Ab jetzt filtert Plesk – was genau mit Spam passiert, legst du in den Optionen darunter fest.
2. Was soll mit Spam passieren? Drei Strategien
Im Spamfilter-Tab kannst du festlegen, was Plesk mit als Spam erkannten Mails macht.
Variante A: Spam im Betreff markieren
Plesk versieht Spam-Mails zum Beispiel mit ***SPAM*** im Betreff und schreibt zusätzliche Informationen in den Mail-Header.
Gut geeignet, wenn:
- du POP3 nutzt und keinen Spamordner hast,
- du nichts „unsichtbar“ ausfiltern lassen willst,
- du in deinem E-Mail-Programm eigene Filter nutzen möchtest.
Variante B: Spam in den Spamordner verschieben (IMAP)
Unter Linux-Hosting kannst du einstellen, dass Spam automatisch in den IMAP-Ordner „Spam“ verschoben wird. Das ist in der Praxis die angenehmste Lösung.
Vorteile:
- Dein Posteingang bleibt sauber.
- Du kannst den Spamordner gelegentlich prüfen und echte Mails zurückholen.
- Das System kann aus deinem Verschiebe-Verhalten lernen.
Wichtig: Spam-Mails werden nach einigen Wochen automatisch gelöscht. Schau daher regelmäßig kurz hinein.
Variante C: Spam direkt löschen
Hier werden Spam-Mails sofort verworfen, ohne Ordner, ohne Rückfrage. Sehr bequem – aber auch die riskanteste Option.
Nur empfehlenswert, wenn:
- der Filter sich schon bewährt hat,
- du praktisch keine Fehlalarme mehr siehst,
- du mit dem Risiko leben kannst, dass mal eine Mail zu viel verschwindet.
3. Die richtige Filter-Empfindlichkeit
Im Bereich „Erweiterte Einstellungen“ findest du eine Zahl für die Spam-Empfindlichkeit (oft ist der Standardwert 7).
Merke:
- Je niedriger der Wert, desto strenger der Filter (mehr wird als Spam erkannt).
- Je höher der Wert, desto entspannter der Filter (weniger wird als Spam markiert).
Meine Empfehlung:
- Starte mit dem Standardwert (z. B. 7).
- Kommt zu viel Spam durch, senke auf 6 und beobachte einige Tage.
- Werden wichtige Mails als Spam sortiert, erhöhe auf 8.
- Immer in kleinen Schritten arbeiten – nicht gleich von 7 auf 3 springen.
4. Whitelist: Die VIP-Liste deines Postfachs
In der Whitelist trägst du Absender ein, deren Mails nie im Spam landen sollen. Du findest die Felder direkt im Spamfilter-Bereich des jeweiligen Postfachs.
Typische Einträge:
– eine konkrete Adresse.[email protected]– erfasst benutzer1, benutzer2 usw.*@meinefirma.de– alle Adressen dieser Domain.
Trage hier wichtige Kund:innen, interne Adressen und kritische Dienste (z. B. Zahlungsanbieter, Buchhaltung, Arztpraxis) ein. Ganze Domains solltest du nur whitelisten, wenn du ihnen wirklich vertraust.
5. Blacklist: Hausverbot für Nervensägen
Die Blacklist ist das Gegenstück zur Whitelist: Hier landen Absender oder Domains, von denen du gar keine Mails mehr möchtest.
Beispiele:
[email protected]*@spammers.net– blockiert alles von dieser Domain.
Verwende die Blacklist vor allem für hartnäckige Spammer oder völlig unseriöse Absender. Bei bekannten Diensten lieber erst einmal den Abmeldelink ausprobieren.
6. Spamfilter „trainieren“ (IMAP)
Wenn SpamAssassin auf deinem Server aktiv ist und du per IMAP arbeitest, kannst du den Filter mit deinem Verhalten trainieren:
- Öffne dein Postfach per Webmail oder mit deinem E-Mail-Programm.
- Verschiebe Spam, der im Posteingang gelandet ist, in den Ordner „Spam“.
- Verschiebe fälschlich als Spam einsortierte Mails zurück in den Posteingang.
Mit der Zeit versteht das System besser, was für dich „normal“ ist – und macht weniger Fehler.
7. Meine Empfehlung: Idealkonfiguration für die meisten Kund:innen
Mit diesem Setup fahre ich bei den meisten Projekten sehr gut:
- Spamfilter: für alle aktiven Postfächer einschalten.
- Aktion bei Spam (IMAP): in den Ordner „Spam“ verschieben.
- Aktion bei Spam (POP3): Betreff markieren (z. B.
***SPAM***). - Empfindlichkeit: mit 7 starten, bei Bedarf auf 6 oder 8 anpassen.
- Whitelist: wichtige Kund:innen, interne Adressen, Zahlungsanbieter, Buchhaltung etc.
- Blacklist: wiederkehrende Spammer und eindeutig unseriöse Absender.
- Routine: 1-mal pro Woche kurz den Spamordner prüfen.
Keine Lust auf Spam-Feintuning?
Wenn du bei mir hostest (oder darüber nachdenkst), richte ich dir die komplette Spamfilter-Konfiguration ein: von den Grundeinstellungen in Plesk bis zur Whitelist/Blacklist und einer kurzen Einweisung für dein Team.
Schreib mir einfach kurz, welche Postfächer du nutzt – den Rest können wir sehr entspannt in einem kurzen Remote-Termin klären.
Anfrage zur Spamfilter-Einrichtung schickenHäufige Fragen zu Spam und Plesk
Fängt der Plesk-Spamfilter wirklich allen Spam ab?
Nein – und das wäre auch keine gute Idee. Ein Filter, der „alles blockt“, würde dir garantiert auch wichtige Nachrichten wegschneiden. Ziel ist ein gutes Gleichgewicht: deutlich weniger Müll im Posteingang, ohne dass ernsthafte Mails verschwinden.
Was mache ich, wenn wichtige Mails im Spamordner landen?
Zieh diese Mails zurück in den Posteingang und trag den Absender in der Whitelist ein. Wenn das häufiger passiert, kannst du die Empfindlichkeit des Filters um einen Punkt „entschärfen“ (zum Beispiel von 7 auf 8) und ein paar Tage beobachten, was passiert.
Wie oft sollte ich den Spamordner kontrollieren?
Direkt nach der Umstellung: am besten täglich ein kurzer Blick. Wenn sich alles eingependelt hat, reicht meistens einmal pro Woche. Denk daran, dass alte Mails im Spamordner automatisch gelöscht werden.
IMAP oder POP3 – was ist besser zusammen mit dem Spamfilter?
IMAP ist deutlich flexibler: Plesk kann Mails automatisch in den Spamordner legen, du kannst von mehreren Geräten aus darauf zugreifen und der Filter kann durch dein Verschiebe-Verhalten dazulernen. Mit POP3 bist du da stärker eingeschränkt – dort macht oft die Betreff-Markierung mehr Sinn.
Kannst du die Spam-Einstellungen für mich übernehmen?
Klar. Wenn du möchtest, schaue ich mir dein Plesk-Setup, deine Postfächer und dein Nutzungsverhalten an und richte dir eine saubere, praxistaugliche Konfiguration ein. Das ist meist in kurzer Zeit erledigt und spart dir hinterher täglich Nerven.
Kurz gesagt: Du kümmerst dich um deine Mails – ich kümmere mich darum, dass der Spam leiser gestellt wird.
